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Aufbau der Landschaft

Von der Satelitenaufnahme zur Vermittlung eines Eindrucks

Zunächst eine kleine Demonstration, wie Greyscale-Heightmaps funktionieren:

Um die Oberfläche von Planeten sichtbar zu machen, d.h. Berge und Täler darzustellen, hat die NASA ein Verfahren entwickelt, mit dem spezielle Röntgenkameras den Boden ausmessen und das Ergebnis als Graustufenbilder zur Erde senden. Solche exakten Profile wären mit Fotografien aus der Vogelperspektive nur andeutungsweise möglich, da man lediglich Schatten sieht und die Höhe nur erahnen kann.
Die Umsetzung dieser Graustufenbilder in Landschaftsmodelle geschieht über einen Algorithmus, der sie auf eine Fläche projiziert und diese verformt. Die Stärke der Ausformung wird dabei bestimmt durch die Helligkeit, mit der sich eine (graue bis weiße) Erhebung vom dunklen Schwarz als "Boden" abhebt.

Die NASA hat über dieses Verfahren auch Höhenprofile der Erdoberfläche kartografiert. Diese Höhenprofile sind als Graustufenbilder verfügbar und werden z.B. von Google Earth genutzt, um ein fotografisches Satellitenbild - über die Schaltfläche "3D" - in eine dreidimensionale Luftaufnahme zu verwandeln.
3d-Programme können das ebenfalls und damit besteht die Möglichkeit, ein architektonisches Modell, wie das Kloster Rupertsberg anschaulich in der Landschaft der Nahe-Rheinmündung zu platzieren.

Quellen:
Beispiel NASA Solar System


 

Wissenschaft und Erlebnis

Warum Maler übertreiben

Romantik und Wirklichkeit

Ich habe in der Unterüberschrift des letzten Kapitels bewußt den Begriff "Eindruck" verwendet. Warum?
Vor langer Zeit habe ich eine Reise in die Pußta unternommen und war überwältigt von dem Gefühl, mich auf einem stillen Ocean aus Gras zu bewegen. Dieses Erlebnis wollte ich mit nach Hause nehmen, um es Freunden zu zeigen. Gelernt habe ich, dass auf Dias zu starren, die alle oben blau und unten grün sind, nicht geeignet ist, ein Erlebnis und ein Gefühl zu vermitteln, dass man in der Durchquerung einer Landschaft hat.

Viele Landschaftmaler der Romantik haben dies in ihr Werk einbezogen. Sie haben ihre Bilder durch eine "Übertreibung" der Perspektiven an ihre Erlebnisse anzupassen versucht. Caspar David Friedrich ist einer der bekanntesten Maler, der diese Möglichkeit genutzt hat. Auch William Turner, ein zeichnerischer Chronist des Mittelrheintales, hat dies in vielen seiner Darstellungen angewandt.

Sie waren damals noch nicht dem Zeugniswert ihrer Bilder verpflichtet, nicht einer kritischen Überprüfung ausgesetzt. Auch hat man in jener Zeit vielleicht auch gerade diese Übertreibung gesucht, wer schaut sich schon gern Bilder an, die oben blau und unten grün sind, oder einen Krimi, in dem ein Kommissar die Akten seines Falles vorliest.

So verstehe ich die Aufgabe eines Illustrators auch eher in der Vermittlung von Eindrücken, denn als die vom Katasteramt überprüfte Übertragung von Daten in eine Landschaftsdarstellung. Wendet man das oben genannte Verfahren von Greyscale Heightmaps in einem eigenen Programm an, kann man selbstverständlich die Ausprägung der Berge in der Höhe selbst bestimmen, d.h. man kann die Atmosphäre einer Landschaft "dramatisieren".

Dies in einer leichteren, die Authentizität einer Landschaft nicht verfälschenden Weise zu tun, ist zur Vermittlung eines Sichterlebnisses, welches der vergangenen Realität nahekommt sicherlich auch in historischen Bildern legitim.

Quellen:
Caspar David Friedrich: Kreidefelsen_auf_Rügen
William Turner und das Mittelrheintal

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